meiden

meiden

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mei|den ['mai̮dn̩], mied, gemieden <tr.; hat:
jmdm., einer Sache, mit der man nicht in Berührung kommen will, aus dem Wege gehen:
die beiden meiden sich/einander; bei Einnahme von Medikamenten sollte man Alkohol meiden; er mied laute Veranstaltungen.
Syn.: ausweichen, sich entziehen, fliehen vor, sich fernhalten von, 2 umgehen, vermeiden.
 
• meiden/vermeiden
Meiden und vermeiden sind in der Bedeutung nicht identisch.
Bei meiden schwingt stets die Vorstellung der Distanz, des Ausweichens mit; es drückt also eine passive Haltung aus.
Es kann mit einem persönlichen Objekt stehen:
– Diesen unangenehmen Menschen habe ich immer gemieden.
Es kann mit lokalem Bezug verwendet werden:
– Sie mied diese Kneipe wie die Pest.
Schließlich ist auch ein Bezug auf Sachen möglich:
– Fette Speisen und Alkohol sollten Sie meiden.
Vermeiden hat dagegen eine stärker aktive Komponente. Es bedeutet dafür sorgen, dass etwas nicht geschieht, dass es nicht zu etwas kommt. Wenn ein Infinitiv folgt, wird »vermeiden« gewählt:
– Er vermied es, sie anzusehen.
In Bezug auf ein persönliches Objekt wird »vermeiden« nicht gebraucht.
 »Den Streit meiden« heißt, dem Streit aus dem Wege gehen; »den Streit vermeiden« heißt verhindern, dass ein Streit ausbricht. Zuweilen sind beide Sehweisen möglich:
– Sie meidet/vermeidet jede Art von Ausschweifung.

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mei|den 〈V. tr. 181; hat
1. sich fernhalten von
2. jmdn. \meiden ihm aus dem Wege gehen, ihn nicht zu treffen suchen
3. etwas \meiden es nicht tun
● eine Speise, ein Getränk \meiden nicht essen bzw. trinken; einen Ort, die Stadt \meiden [<ahd. midan „(sich) verbergen, (sich) fernhalten, (sich) enthalten“; zu idg. *mei- „wechseln, tauschen“]

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mei|den <st. V.; hat [mhd. mīden, ahd. mīdan, urspr. = (den Ort) wechseln, (sich) verbergen, (sich) fernhalten u. verw. mit dem unter Meineid genannten Adj.] (geh.):
jmdm., einer Sache bewusst ausweichen, aus dem Wege gehen; sich von jmdm., etw. fernhalten:
jmdn., etw. m.;
die beiden meiden sich, einander;
Alkohol m. (keinen Alkohol trinken);
Ü der Schlaf meidet ihn.

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mei|den <st. V.; hat [mhd. mīden, ahd. mīdan, urspr. = (den Ort) wechseln, (sich) verbergen, (sich) fern halten u. verw. mit dem unter ↑Meineid genannten Adj.] (geh.): jmdm., einer Sache bewusst ausweichen, aus dem Wege gehen; sich von jmdm., etw. fern halten: jmdn., etw. m.; Nach solchen Tagen ... war Tereus so ... unberechenbar ..., dass ihn mied, wer ihn m. konnte (Ransmayr, Welt 30); die beiden meiden sich, einander; jmds. Gesellschaft, jmds. Blicke m.; Der Pilz riecht und schmeckt dumpf ... Es ist besser, ihn zu m. (ihn nicht zu essen; Freie Presse 22. 8. 89, 3); Alkohol m. (keinen Alkohol trinken); sie versuchte die überfüllten Autobahnen zu m. (sie zu umgehen); jmdn., etw m. wie die Pest (ugs. emotional; jmdm., einer Sache unbedingt zu entgehen suchen); Ü das Glück, der Schlaf meidet ihn.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • meiden — meiden …   Deutsch Wörterbuch

  • meiden — Vst. std. (8. Jh.), mhd. mīden, ahd. mīdan, as. mīđan Stammwort. Aus wg. * meiþ a Vst. meiden , auch in ae. mīđan, afr. formītha vermeiden . Aus ig. * meit wechseln, tauschen , auch in l. mūtāre wechseln, weichen , lett. mitêt unterlassen ,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • meiden — meiden: Das westgerm. Verb mhd. mīden, ahd. mīdan, niederl. mijden, aengl. mīđan gehört im Sinne von »(den Ort) wechseln, ‹sich› verbergen, ‹sich› fern halten« zu der unter ↑ Meineid dargestellten idg. Wortgruppe. Eng verwandt sind die Sippen von …   Das Herkunftswörterbuch

  • meiden — V. (Mittelstufe) geh.: sich von etw. fernhalten Synonym: ausweichen Beispiele: Seit einigen Jahren meidet er Alkohol. Aus irgendeinem Grund meidet er mich in letzter Zeit …   Extremes Deutsch

  • meiden — obs. form of maiden …   Useful english dictionary

  • Meiden — Vermeidung; Vermeiden; Umgehung * * * mei|den [ mai̮dn̩], mied, gemieden <tr.; hat: jmdm., einer Sache, mit der man nicht in Berührung kommen will, aus dem Wege gehen: die beiden meiden sich/einander; bei Einnahme von Medikamenten sollte man… …   Universal-Lexikon

  • Meiden (2) — 2. Meiden, verb. irreg. act. Ich meide, du meidest, er meidet; Imperf. ich mied; Mittelw. gemieden; Imperat. meide. Es bedeutet, 1) eigentlich, einer Person oder Sache aus dem Wege gehen, sich hüthen, daß man sich nicht mit ihr an Einem Orte… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • meiden — mei·den; mied, hat gemieden; [Vt] 1 jemanden / etwas meiden mit jemandem / etwas keinen Kontakt haben wollen, also z.B. jemanden nicht sehen oder treffen wollen ≈ jemandem aus dem Weg gehen: Seit ihrem Streit meiden sich Peter und Hans; Er mied… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Meiden — 1. Meid, das du sagst, es sey nit recht. – Franck, I, 157b. 2. Meid, hilffts nit, so leid. – Franck, I, 152a; Petri, II, 471; Gruter, I, 59; Latendorf II, 21; Schottel, 1126a; Körte, 4190; Hertz, 68. 3. Meide die Güsse, so meidest du die Flüsse.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Meiden (1) — 1. * Meiden, verb. reg. act. welches im Hochdeutschen veraltet ist, ehedem aber schneiden, und in engerer Bedeutung verschneiden, castriren bedeutete. Daher war Meide oder Meiden ehedem ein verschnittenes Pferd, ein Wallach, welches Wort viele… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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